Mein Umbau einer Canon Eos 350d
oder
wie man das H-Alpha Licht doch auf den Chip bekommt ;)

 



Dies ist mein Bericht zum Umbau (Filterausbau) meiner Canaon Eos 350d. Er soll allen als Anleitung zum eigenen Umbau dienen und sagen " Habe den Mut dazu, es lohnt sich !!!". Ich muß
An dieser Stelle nochmals meinen Dank an meine Sternfreunde aus der Volkssternwarte Ubbedissen richten, ohne deren helfende Hände dieser Umbau nicht funktioniert hätte.
Ich habe insgesamt 3 1/2 Std. gebraucht.
 


 Benutzt habe ich folgende 2 Anleitungen:
http://personales.ya.com/javier_laina/ARTICULOS/FILTRO/filtro350deng.html
und
Beide Anleitungen ergänzen sich ganz gut, ich finde aber, das Sie viele Sachen nicht nennen.
Ich empfehle daher, sich einfach alle 3 (diese Anleitung auch)geöffnet auf einem PC oder als Ausdruck beim Filterausbau daneben zu legen. So habe ich das auch gemacht.
Übrigens war auch dabei die Hilfe meiner Stenfreunde sehr nützlich, da man über dies und das einfach vor dem Weitermachen reden konnte


 

Meine Eos 350d habe ich am 29.09.2005 gekauft.
Sie war genau 24 Std. alt und hat 3 Bilder mit dem Filter vor dem Chip gemacht, bevor ich das Wagniss eines Filterausbaus anging.

 Dies ist das letzte Bild vor dem Umbau...

Zu den Vorbereitungen oder was man dazu braucht:
- einen sauberen Untergrund mit guter Beleuchtung
- einen Karton für die Platinen, die entfernt werden, am besten mit einem Antistatiktüte ausgelegt
- Papier und Stift für eventuelle Zeichnungen, die beim Zusammenbau helfen können
- einen Lötkolben mit Lötzinn (0,5 mm dick, also für Elektronikteile)
- eine Entlötpumpe oder Entlötlitze
- feine Schraubenzieher
- einen Schraubenzieher mit einer Spitze oder irgendetwas anderes mit einer Spitze
- einen feinen Seitenschneider und eine Spitzzange
- Auffangschalen für die einzelnen Baugruppenteile
- Cuttermesser
- einen Magneten
- eine Taschenlampe, am besten eine Kopflampe, die immer dahin leuchtet, wo man hinschaut
Ich habe beim Umbau Einweghandschuhe getragen, damit nichts von meinen Händen in der Kamera landet.




Hier die Kamera vor Arbeitsbeginn mit dem Werkzeug


Hier die Kamera in groß


Nun müssen an der Unterseite alle 5, an der linken Seite (die mit der Gummihaube)2 Schrauben ,an der rechten Seite (CF Schacht) 3 Schrauben entfernt werden, in die erste Box ablegen. Eine der unteren Schrauben ist länger, bitte merken, am besten als Zeichnung aufmalen, wo die Schraube saß.


Hier die Kamera, nachdem Sie sich auf der linken Seite schon öffnen lies. Nun kam das erste Problem. Obwohl alle Schrauben entfernt waren, harkte der zu entfernende Rückteil an der rechten Seite (CF Schacht). Dieses Problem konnte nur mit etwas "Kraftaufwand" gelöst werden. Das Rückteil wird vorsichtig nach unten aufgeklappt.Ich habe dazu mit dem Cuttermesser in der Rille über dem * und - Einstellknopf gehebelt. Dann ging das Rückteil ab.


Hier ist der Deckel geöffnet.



 

Nun müssen die beiden Flachkabel, die das Rückteil mit dem Body noch verbinden, entfernt werden. Dazu ist der gelbe Klebestreifen vorlichtig zu lösen und dann sind an den Steckern die im Bild markierten Kabelverriegelungen auf zu klappen. Das geht am besten mit dem Spitzen Schraubenzieher (oder ander Spitze). Danach ist mit der Spitze in das Loch im Kabel zu gehen und das kabel vorsichtig heraus zu ziehen. Hat man beide Kabel entfernt, kann man das Rückteil in den bereit gelegten Karton legen.


Nun ist das an der rechten Seite sitzende rote Kabel zu entfernen. Dazu ist der Stecker Nach OBEN mit der Spitze zu entfernen. Ich habe dabei auch das schwarze Klebeband am Anfang des Kabels mit entfernt.


Nun ist die Abdeckung mit der Gummiabdeckung an der linken Seite zu entfernen. Dazu ist muß man die Abdeckung zum Kamerablitz hin von unten her hochdrücken.Sie ist oben an der Tragegurthalterung eingeharkt.


Nun ist das Abschirm-Blech, unter dem sich 2 Kabelstecker verbergen, zu entfernen. Es ist an 7 Stellen angelötet. Ich habe dazu die Hilfe meiner Freunde benötigt, die meine Kamera gehalten haben, während ich mit dem Lötkolben und der Entlötpumpe entlötet habe. Ich mußte aber trotzdem etwas "kräftiger" mit einen Schraubenzieher unter das Blech hebeln, um das Blech auch wirklich von den Lötstellen zu lösen. Nur MUT aber VORSICHT !


Nun kommt eine Sache, die manchen Kamera besitzern bestimmt etwas zu "hies" erscheint, aber leider auch erforderlich ist. Man muss an der Seite, wo die Abdeckung mit dem Gummi saß, ein Loch in das Kunststoffgehäuse machen, um an eine Schraube zu kommen. ich habe das, wie in den anderen Anleitungen auch, mit dem Lötkolben einfach eingebrannt. Ich warne davor, zu bohren !, da dabei eventuell Kunststoffspänne ins innere der Kamera fallen könnten. Das mit dem Lötkolben geht gut, riecht etwas,, aber naja... Übrigens wird das Loch himterher komplett von dem Gehäuseteil mit der Gummiabdeckung abgedeckt und ist unsichtbar, außer für den Canonservice :)


Nun müssen alle Kabel, mit der die Platine mit dem Body verbunden sind, entfernt werden. Auf dem ersten Bild sind 8 Striche zu sehen, aber es ist ein Kabel dort vergessen worden. Daher, es sind 9 Kabel !. Ihr müßt sehr vorsichtig beim Aufklappen der Kabelveriegelungen sein, alle gehen unterschiedlich, daher genau hinschauen. Nach dem öffnen der Kabelverriegelungen das Kabel vorsichtig heraus ziehen, mit der Spitze im Loch. Im zweiten Bild sieht man die geöffneten Verrriegelungen, leider istr das Bild unscharf geworden, ich hoffe, man sieht trotzdem was.


Nun sind 5 Schrauben zu entfernen. 4 Sind oben an den 4 Seiten der Platine und die Eine Schraube aus unserem Lötloch. Dabei ist der Magnet sehr hilfreich, um die Schrauben einfach von der Kamera ab zu saugen.


Hat man die Schrauben entfernt, so kann man nun die Platine vorsichtig nach oben zum Blitz hin aufklappen. Bei mir harkte das ganze noch an dem roten Kabel, mußte etwas fummeln mit der Spitze.


An der linken Seite der Platine ist nun noch ein Stecker zu sehen, dieser ist ab zu ziehen, dann kann man die Platine zur Seite legen. Und da ist er....


Von nun an haben wir auf eine Ordendliche Erdung geachtet. Ich habe mir dabei Lötzinn um das Handgelenk gewickelt und mit einer Heizung verbunden. Nicht die Fussmethode....aus einer der anderan Anleitungen, aber besser als nichts :)


Nun müssen 5 Schrauben, die den Chip am Gehäuse halten, entfernt werden. Ich habe eine der blauen Linien aus einer der anderen Anleitungen gekreutzt, da die Schraube NICHT an der Stelle saß, sondern etwas kniffelig rechts unterhalb des Suchers unter dem Plastik.


Da ist er ! GLÜCKLICH !


Nun muß als erstes ein Blechrahmen, der um den Chip Herum liegt, entfernt werden. er ist mit 2 Schrauben verschraubt.


Nun sieht man den Filterrahmenhalter, der mit 2 Schrauben auf den Chipbody geschraubt ist. Hat man diese Schrauben entfernt, so muß man diesen Halter von dem Chip, mit dem er VERKLEBT ist, herunter nehmen. Ich habe dazu mit dem Cuttermesser unter den Rahmen gehebelt und konnte dann den Filterhalter abziehen.


Zwischen Rahmen und dem Chipbody ist noch eine Dichtung, die mit auf geklebt ist. Diese hatte sich teilweise auch gelöst und ich habe sie deshalb entfernt.Nun war es geschaft, der Chip war FREI. Die noch sichtbaren Kleberreste habe ich nicht entfernt, sie liegen nicht in der Bildebene und sind fest.


Nun mußte noch der Filter aus dem Rahmen entfernt werden. Das ist notwendig, weil der Rahmen wieder in die kamera eingebaut werden muß.Sonst passen die Abstände nicht mehr.(oder ??? Kann ja mal jemand prüfen, vieleicht passt da ja nee Kühlung per Peltier dahin, wenn man den Rahmen weg läßt und den Chip weiter nach vorn bringt)
Ich konnte den Filter einfach herraus schneiden, indem ich rund um den Filter mit dem Cuttermesser in die Klebemasse geschnitten habe. Ich habe keinen Filter oder Glas ein gesetzt, da ich die Kamera nur für Astrozwecke nutze.


So, nachdem nun der Filter raus war, haben wir, ich betone wir, alles wieder zusammen gesetzt.Besondere Schwierigkeiten hatte ich beim einfügen der 9 Kabel auf der ersten Platine. Diese wieder richtig an zu schließen, war sehr nervig und hat die meisten Nerven gekostet.


Nach dem Zusammenbau und Funktionstest "HURRRRAAAA" das erste Bild !


Das Team !


Fazit: Die Kamera ist nun voll Astrotauglich, lediglich der Weisabgleich ist zu rot. Ich benutze einen UV/IR Cut Filter für Astroaufnahmen.
Hier gehts zu den Astroaufnahmen:
Bei Fragen einfach E_Mail an osastro@t-online.de