Venustransit am 06.06.2012


Die Wetteraussichten waren für den Transit am 06.06.2012 schlecht gemeldet worden.

Es sollte in der Nacht anfangen zu regnen.

Ganz im Gegensatz zu dem Ereignis 2004, da waren die Wetterbedingungen super und es war sehr voll in der Sternwarte.
Wir haben diesesmal am 05.06. beschlossen, die Warte nicht zu öffnen, bei Regen wären wir nicht vor Ort gewesen

Hier der Bericht von 2004:

Venustransit 2004


Beginn des Ereignisses am 06.06.2012 war 5.07 Uhr Mesz, also vereinbarten wir in unserer Gruppe ein Treffen bei guten Bedingungen um 4.45 Uhr in unserer Volkssternwarte Bielefeld / Ubbedissen.

Der Wecker holte mich aus meinem sehr leichten Schlaf um 3:40 Uhr.

Mein erster Blick nach dem Aufstehen galt dem Himmel.
Im Osten graute der Morgen, zartblauer Himmel mit vielen Zirren. Im Westen zeigte sich der Himmel mit teilweise tiefen Wolken verhangen.
Der Vollmond sowie ein paar Sterne waren aber noch durch die Wolken zu sehen.
Auch das Sat Bild sowie der Regenradar im Internet zeigte, das von Westen her Regen im Anmarsch war.

Mit gemischten Gefühlen im Bauch und nach dem Frühstück auch mit einer Scheibe Brot, fuhr ich auf 4:20 Uhr in die Sternwarte.

Ich ging zuerst auf das Beobachtungsdach unserer Warte, baute auf und sah mich einmal um.
Dabei entstanden diese Bilder:

Ostblick


Westblick


Ich startete den Sternwartenrechner und schaute noch einmal das Wetter im Internet nach.





Der Regen war im Anmarsch, hoffentlich hält der Himmel !

Nun war Warten angesagt....

Meine Sternfreunde Martin Notka und Björn Kähler kamen wie vereinbart gegen 4.45 Uhr und wir konnten ab ca. 5 Uhr im Osten einen roten Schein
erblicken, der immer rötlicher und heller wurde. Dort schien es fast Wolkenfrei zu sein.

Ich begab mich an meine Kamera, versuchte an der Stelle mit Liveview mein Objektiv mit 1000mm Brennweite an den Windrädern scharf zu stellen und machte folgende Bilder:





Um 5.12 Uhr kam dann plötzlich genau an der passenden Stelle die Sonne über den Bergrücken



Ich hatte keinen Filter auf der Kamera und mußte daher die Belichtung anpassen und konnte dann erst eine Serie machen, etwas umschwenken und dann eine zweite Serie.
Als die Sonne vollends in den Wolken über dem klaren Streifen verschwunden war, schaute ich mir die Bilder an.

Ich konnte das erste Mal "Hurra" rufen :)

Die Venus war drauf !!!

Die Luftruhe so nah am Horizont war sehr schlecht, was man auf den Bildern sah.
Dieses Bild zeigt die Sonne mit der Venus in dem schmalen wolkenfreien Streifen



Ich machte in der ersten Serie 23 Bilder, diese sind hier als Film zu finden:

Sonnenaufgang mit Venus ca. 5.12 Uhr Mesz (AVI 144 KB)

Hier sind die Bilder der zweiten Aufnahmeserie zu finden, wo die Sonne vollends in der Wolkenbank verschwindet:

Sonne verschwindet in der Wolkenbank (AVI 252 KB)

Nun war auch unsere Kuppel dank Björn einsatzbereit und es konnte dort durch das am Vortag durch Björn schon erledigte Scharfstellen schnell begonnen werden.

Als Gerät kam unser 16 Zoll Hypergraph focal ohne Filter mit einer 10cm Lochblende davor zum Einsatz.
Das war nur möglich, weil die Sonne nur in den aufziehenden Wolken "schwamm" und niemals ganz frei war.




Als Aufnahegerät am Hypergraph diente eine Farbversion der DMK, die eine tolle Venus zeigte.
Bildschirmfoto


Einzelbild:


Nun begann ein Wechselspiel, mal Sonne sichtbar, mal weniger sichtbar. Leider war die Sonne nie ganz frei.

Das hatte aber auch seinen Reiz und man konnte ohne Filter arbeiten.

Ich kümmerte mich um meine Bilder draußen auf der Beobachtungsplattform und Björn und Martin in der Kuppel um die Bildaufnahme.

Ich machte nun verschieden belichtete Bilder, wobei ich teilweise meinen Sonnenfilter zum Abblenden des Objektives nutzte, um
nicht immer die Belichtungszeit wechseln zu müssen. Ich hielt diesen einfach davor.

Hier ein Einzelbild:


In einer Phase war es wieder möglich, mehrere Bilder am Stück zu machen. Hier ein Einzelbild daraus:


Und hier der Film aus 54 Bilder, der leider nur am Anfang die Venus zeigt:

Sonne mit Venus ca. 5.34 Uhr Mesz (AVI 808 KB)

Nun meine besten Einzelbilder vom Transit (Ausschnitte 50%) :
5.48 Uhr


5.49 Uhr


5.54 Uhr


5.55 Uhr


Danach war um 5.58 Uhr Mesz das Ganze wirklich auch bei uns vorbei, die Sonne verschand vollends in den Wolken:




Der Blick zum Internetwetter zeigt auch, das es wohl keine Chancen mehr gab.




Es hatten sich in der zwischenzeit ein Vater mit seinem Sohn spontan zu uns aufgemacht, um das für beide Zeit ihres Lebens einmalige Ereignis live zu sehen.

Zum Abschluss des frühen Morgens, der ein toller Erfolg war, dieses Bild der glücklichen "Transities aus Bielefeld Ubbedissen":